Viele denken, dass Fotografieren gleichzusetzen ist mit dem Drücken des Auslösers, doch es steckt mehr dahinter. Fotografieren beginnt bereits weit vor dem Drücken des Auslösers und endet oftmals erst spät danach. Auch durch vermehrte Aufnahmen mit dem Handy werden Fotos qualitativ immer schlechter. Doch der Umgang mit einer professionellen Kamera und all ihren Einstellungen kann noch viel verwirrender sein. Damit Du nun mit einer professionellen Kamera das perfekte Foto schießen kannst, verrate ich Dir ein paar Tipps.

Goldener SchnittKamera-Bildschirm mit Gitternetz als Einstellung

Der Goldene Schnitt gilt in der Kunst als harmonischstes Verhältnis zwischen zwei Strecken. Mit ihm kannst du dein Bild perfekt kompositionieren. Teile einfach das Bild der Länge und Breite nach in drei gleiche Teile, sodass 9 Kästchen entstehen. Das wichtigste Motiv platzierst Du am besten auf einer der Linien oder deren Schnittpunkte. Durch den goldenen Schnitt erscheint das Bild harmonischer, angenehmer und spannender. Außerdem erhalten Deine Bilder so Abwechslung, da das Hauptmotiv nicht immer in der Mitte liegt. Viele Kameras und auch Handys bieten solch ein vorgefertigtes Gitternetz, was sehr hilfreich sein kann.

Lichtempfindlichkeit

Die Lichtempfindlichkeit der Kamera wird durch den ISO-Wert bestimmt. Oftmals können Bilder bei zu hoher Lichtempfindlichkeit körnig wirken. Je höher der ISO-Wert, desto körniger und qualitativ unbrauchbarer das Bild. Die meisten Fotoapparate besitzen einen ISO-Wert von 50 bis 100 ISO und Spiegelreflexkameras teilweise auch 200 ISO.
Bei dunkler Umgebung ist jedoch ein hoher ISO-Wert unabdingbar. Einen konkreten Optimalwert der ISO ist nicht vorhanden. Auch der maximale Wert variiert, sodass bei Kompaktkameras bereits bei 400 ISO verweigern und Spiegelreflexkameras auch noch bei 800 ISO gute Fotos machen können. Da ist es immer unterschiedlich und man muss die Kamera manuell einstellen.

Lichtkomposition

Für gelungene Fotos ist der richtige Lichteinfall besonders wichtig und kann viel ausmachen. Hierbei ist besonders darauf zu achten, dass man nicht gegen das Licht fotografiert. Gegenlicht führt nämlich dazu, dass die Belichtungszeit der Kamera, aufgrund der starken Helligkeit, reduziert wird. Dadurch werden Objekte und Personen dunkler dargestellt. Falls Gegenlicht unvermeidbar ist, ist es empfehlenswert, den Blitz einzuschalten, um das gewünschte Motiv beleuchtet darzustellen. Der beste Zeitpunkt für schöne Fotos ist die „Golden Hour“ während des Morgens oder Abends, also wenn die Sonne auf-, bzw. untergeht. Diese Uhrzeit variiert je nach Jahreszeit.

Zwei Mädchen mit Kameragurt in der Hand mit Gegenlicht fotografiertzwei Mädchen mit Kameragurt der Hand ohne Gegenlicht.

Die Blende

Eine weitere wichtige Einstellung, die Du an Deiner Kamera vornehmen solltest, ist die Blende. Die Blende bestimmt die Größe der Objektivöffnung, also auch den Lichteinfall. Heißt dementsprechend: Je größer die Blende, desto schneller fängt die Kamera genügend Licht ein und die Fotos verwackeln nicht so schnell. Außerdem führt eine größere Blende dazu, dass der scharf gestellte Bereich verkleinert wird. Viele Kameras besitzen auch eine automatische Blende. Jedoch ist es wichtig nicht bei jedem Bild dieselbe Blende zu verwenden. Möchte man zum Beispiel ein Porträt fotografieren, wählt man eine große Blende um den Hintergrund unscharfer darzustellen. Deswegen ist es empfehlenswert, die Blende je nach Motiv einzustellen.

Schneller fokussieren

Die meisten Kameras fokussieren automatisch und suchen so selbst nach einem Hauptmotiv. Für viele kann diese Einstellung hilfreich sein, jedoch klappt diese Automatik nicht immer. Manchmal möchte man selbst den Fokus des Bildes festlegen. Hier ist der Spot-Autofokus besser, den man in den Kameraeinstellungen festlegen kann. Damit fokussiert die Kamera immer die Bildmitte. Natürlich kann man den Fokus auch jedes Mal selbst festlegen und verschieben.

Perspektiveein mann hinter der Kamera; Kamera auf einer Mauer abgelegt.

Beim Goldenen Schnitt habe ich bereits erwähnt, dass es abwechslungsreicher ist, das Hauptmotiv nicht in der Mitte des Bildes zu platzieren. Nichtsdestotrotz gibt es auch noch mehr Tricks Dein Bild lebendiger und vielfältiger darzustellen. Zum Bespiel kannst Du Dir außergewöhnliche Perspektiven suchen. Fotografiere von etwas weiter oben oder lege Dich auf den Boden. Viele Fotografen arbeiten auch mit Spiegelungen oder fotografieren ein bestimmtes Detail. Durch die Perspektivenwechsel verändert sich das Bild, sodass die fotografierten Motive auch unterschiedlich wirken können. Eine neutrale Perspektive ergibt sich auch, wenn man auf Bauchhöhe fotografiert. Von oben oder unten können die Motive je nachdem auch größer oder kleiner wirken. Doch die Komposition ist jedem Fotografen selbst überlassen und macht auch den Stil des Fotografierens aus.

Komposition für das perfekte Foto

Wie bereits erwähnt erhält ein Bild durch die Komposition eine besondere Charakteristik. Besonders wichtig ist neben der Perspektive auch die Integrität von Mustern und Symmetrien. Dies können vorhandene Linien im Bild, besondere Texturen wie Kopfsteinpflaster oder eine Spiegelung im Wasser sein. Am besten werden zwei Elemente ausgesucht, auf die der Fokus im Bild gelegt werden soll. So werden Deine Bilder nie langweilig aussehen und du verleihst Deinen Bildern Deine ganz eigene Charakteristik.

eine Frau mit roter Mütze hinter einer Kamera

Im Endeffekt lässt sich sagen, dass all diese Tipps Dir nicht von heute auf morgen helfen, die weltbesten Bilder zu schießen. Denn all die Theorie bringt Dir nichts, wenn Du all dies nicht übst. Denn nur durch viel Übung kannst Du Blende, ISO, etc. gekonnt anwenden. Deswegen solltest Du diese Regeln verinnerlichen und immer Mal wieder ausprobieren. Egal ob Du den Fokus des Bildes verschiebst, verschiedene Muster einbaust oder eine neue Perspektive auswählst, Du erhältst direkt das gewisse Etwas in Deinen Bildern. Und so kannst Du auch mit dem Stil Deiner Bilder experimentieren. Ich hoffe ich konnte Dir helfen und Du hast Interesse daran gefunden, neue Ideen beim Fotografieren auszuprobieren. Wenn Du mehr über verschiedene Arten von Shootings erfahren möchtest, klicke einfach hier oder hier.